Interessieren Sie sich für das Kulturprogramm
und die Geschichte des
Goßlerhauses?

Hoch über Blankenese liegt in einem weitläufigen Park das Goßlerhaus. In den über 200 Jahren seiner Geschichte gab es manchen Wechsel bei Besitzern und Architektur sowie bei Aufgaben und Leistungen für die Bürger. Heute ist das Haus renoviert, gehört einer Stiftung und wird vom Hamburger Konservatorium genutzt. In seinen Räumen wird ein vielfältiges Kulturprogramm geboten.

Seit 2007 präsentiert hier der Förderverein Goßlerhaus am zweiten Mittwochabend fast jeden Monats Kulturveranstaltungen mit den Schwerpunkten Konzerte und Kabarett. Das Angebot richtet sich nicht nur an Fördervereinsmitglieder, sondern an alle Interessierten. Sie finden dazu mehr - und vor allem das aktuelle Programm - auf den Seiten "Home" und "Veranstaltungen/Archiv".

2008 wurde im Goßlerhaus die Janssen-Bibliothek eingerichtet. Hier kann Literatur über und von Horst Janssen eingesehen werden. Der Künstler lebte und arbeitete von 1967 bis zu seinem Tod 1995 in Blankenese. Die Präsenzbibliothek ist jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 15 bis 19 Uhr geöffnet, sowie nach telefonischer Vereinbarung: 0170 3415694 oder freundeskreis@janssen-bibliothek.de.

2017 übernahm das Hamburger Konservatorium als Mieterin das Goßlerhaus, um es für Unterrichte, Studium und Konzerte zu nutzen, wobei die Fortführung der Veranstaltungen des Fördervereins Goßlerhaus und der Janssen-Bibliothek vereinbart wurde. Das große private Ausbildungsinstitut für Musik mit Sitz in Hamburg-Sülldorf hat damit eine Ausbildungs- und Veranstaltungsstätte in Blankenese. Über die hier stattfindenden zahlreichen Konzerte auch für die Öffentlichkeit erfahren Sie mehr unter www.hamburger-konservatorium.de und unter der Tel.Nr. 040 / 870 877 0.

Im Gartensaal des Goßlerhauses finden seit Jahrzehnten standesamtliche Trauungen statt. Diese Tradition wird fortgesetzt. Interessierte sollten Kontakt aufnehmen mit dem Hamburger Konservatorium, Tel.Nr. 040 / 870 877 0.

Begonnen hat das auf der Anhöhe Krähenberg gelegene Goßlerhaus seine Geschichte als privates Landhaus. 1794 ließ es der englische Kaufmann und Courtmaster (Vorsitzender der Interessengemeinschaft englischer Kaufleute) John Blacker durch den königlich dänischen Landbaumeister Christian Frederik Hansen errichten. Im klassizistischen Stil gehalten, war das zunächst einstöckige Gebäude charakterisiert durch Säulen auf allen vier Seiten. Auf dem umgebenden kahlen Gelände ließ Blacker einen englischen Park anlegen.

Von 1811 bis 1812 war das Anwesen vorübergehend Eigentum des Hamburger Kaufmanns Theodor Heinrich Goverts. Blacker erwarb es zurück und verkaufte es 1816 an Daniel Roß, ebenfalls Hamburger Kaufmann, in dessen Familie es bis zum Tod seiner Tochter im Jahre 1897 blieb.

1897 wurde das Anwesen von John Henry Goßler erworben, einem Kaufmann mit bedeutendem Ost- und Südafrikageschäft. Nach ihm werden seither Haus und Park benannt. Er vergrößerte das Gebäude um ein Stockwerk. 1901 brannte das zum größten Teil in Holz ausgeführte Haus nieder. Goßler ließ es nach den alten Plänen, aber in Stein, wieder aufbauen.

1924 nach dem Tode Goßlers, erwarb die Gemeinde Blankenese Park und Haus und richtete hier das Rathaus ein. Als städtische Verwaltungsstelle und als kultureller Veranstaltungsort wurde das Goßlerhaus auch in der Folge genutzt, nachdem Blankenese 1927 nach Altona eingemeindet und 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz Teil Hamburgs geworden war. Es gab im Hause Vortrags- und Musikveranstaltungen sowie ein literarisches Café, im Park Sommerkonzerte und Freilichtaufführungen.

Das Goßlerhaus diente als Ortsamt Blankenese bis 2005. Renovierungen unterblieben in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg; nur die notwendigsten Erhaltungsmaßnahmen führte die Freie und Hansestadt Hamburg durch. Um das wertvolle Bauwerk zu erhalten und die öffentliche Hand an ihre Aufgaben zu erinnern, gründete der Verleger Klaus Schümann zusammen mit einigen Blankeneser Bürgern und Mäzenen im Mai 1995 den Förderverein Goßlerhaus e.V.. Der Verein hatte zunächst das Ziel, den Gartensaal, in dem bis 1979 Generationen von Blankenesern geheiratet hatten, zu renovieren, um ihn wieder nutzen zu können. Diese Aufgabe konnte durch Spenden und von Vereinsmitgliedern eingebrachte Arbeitsleistungen erfüllt werden, sodaß es seither in diesem schönen Raum wieder Trauungen gibt.

Durch eine Umorganisation der Verwaltung hatte ab 2005 der Bezirk Altona keinen Bedarf mehr an den Räumen des Goßlerhauses. Es sollte, wie auch andere Blankeneser Landhäuser, zugunsten der öffentlichen Finanzen meistbietend verkauft werden. Nach vielen Bemühungen und engagierten Gesprächen wurde 2006 ein Blankeneser Mäzen gefunden. Ohne genannt werden zu wollen erwarb er das Gebäude und brachte es nach aufwändiger Renovierung innen und außen in eine gemeinnützige Stiftung ein. Sie vermietet das Haus langfristig, seit 2017 an das Hamburger Konservatorium. Durch die oben genannten kulturellen Angebote des Fördervereins Goßlerhaus, der Janssen-Bibliothek und des Hamburger Konservatoriums bleibt das attraktiv wiedererstandene Goßlerhaus auch für die Öffentlichkeit zugänglich.

Überzeugende Absolventinnen der Opernklasse an der Hamburger Musikhochschule bei einem Mozart-Abend im Mai 2012
Aus der Geschichte des 1794/95 erbauten Hauses
Südseite des Landhauses in Goßlers Park
Ostseite mit Haupteingang
Im Treppenaufgang stehen die Marmorstatuen der Königstochter Psyche (links) und der Titanin Mnemosyne, Mutter der neun Musen.
Ein gepflegter Ort für gesellschaftliches Leben